Die zum Test verwendeten Ösen – links mit Lineal zum Größenvergleich, rechts in meiner Hand
Nachdem der Bausatz des Fledermaus-Detektors [1] vom Franzis-Verlag (dessen Geschäftssitz sich übrigens in meinem Wohnort 85540 Haar befindet) nun schon fast 1½ Jahre unberührt im Regal herumlag, habe ich diesen nun endlich einmal zusammengeschustert. Anstelle des Pappkartons, der als Gehäuse dienen sollte, habe ich allerdings ein schickes, kleines und stabiles Kunststoffgehäuse von Conrad mit Schacht für den 9V-Block verwendet. Der Zusammenbau klappte ohne Probleme – es mußten nur einige wenige Bauteile (1 IC, 1 Widerstand, 4 Elkos und 1 Spannungsregler) auf die mit SMD-Bauteilen vorbestückte Platine gelötet werden und das Ganze dann mit Drähten mit den Bedienelementen (2 Potis, Ultraschallkapsel, Lautsprecher, Batterieclip) verbunden werden. Zusätzlich habe ich noch eine 3,5-mm-Stereo-Klinkenbuchse eingebaut, um das Gerät auch mal mit Kopfhörern statt über den eingebauten Lautsprecher betreiben zu können. Nach dem Einschalten funktionierte das Gerät sofort – der Test mit dem Aneinanderreiben der Finger 1 m vor dem Ultraschall-Mikrofon ergab wie in der Bauanleitung beschrieben ein lautes Rascheln. Auch Schrauben, Münzen und Schlüssel erzeugten ein lautes Geklimper im Lautsprecher.
Um die Empfindlichkeit zu testen, nahm ich einige kleine Metallösen ...
Die zum Test verwendeten Ösen – links mit Lineal zum Größenvergleich, rechts in meiner Hand
... und ließ diese immer abwechselnd von einer Hand in die andere Hand "rieseln". Das Geräusch war mit bloßem Ohr gerade noch hörbar, wenn es leise in der Wohnung war. Aus dem Lautsprecher des Fledermausdetektors war dagegen ein lautes Klimpern zu hören, das je nach Einstellung des Frequenzreglers (dieser läßt sich zwischen 24 und 118 kHz einstellen) unterschiedliche Tonhöhen hatte.
Das Gerät lag auf der Fensterbank des Wohnzimmers, ...
Der Fledermausdetektor auf der Fensterbank des Wohnzimmers
(dahinter der Audiorekorder, mit dem die Aufnahmen gemacht wurden)
... während ich mich mit den Ösen in der Hand immer weiter entfernte. Auch in 5 m Entfernung war das Klimpern noch fast genauso laut. In 7 m Entfernung wurde es dann schon merklich leiser, was neben der größeren Entfernung auch an dem Raumteiler-Regal gelegen haben könnte, der sich nun zwischen mir und dem Gerät befand. Weiter als 10 m konnte ich mich nicht entfernen, denn da stand ich dann schon am gegenüberliegenden Fenster des angrenzenden Schlafzimmers.
Blick vom Schlafzimmerfenster zum 10 m entfernten Fledermaus-
detektor auf der Fensterbank des Wohnzimmers (roter Pfeil)
(Bild Anklicken zum Vergrößern)
Auch von dort aus erzeugte das "Rieselnlassen" der Ösen noch ein deutlich hörbares Klackern und Klimpern im 10 m entfernten Lautsprecher des Gerätes!
Jetzt noch ein paar Soundclips, die mit einem Audiorekorder aufgenommen wurden, der dazu direkt hinter dem Fledermaus-Detektor stand und die aus dem Lautsprecher kommenden Töne über das eingebaute Mikrofon aufgenommen hat.
Auf dem folgenden Ausschnitt des Wohnungs-Grundrisses sieht man die verschiedenen Entfernungen der Ösen in meiner Hand zum Ultraschall-Mikrofon ganz unten im Bild:
Durch Anklicken der Lautsprecher-Symbole neben den Entfernungsangaben wird die Wiedergabe gestartet.
Zum Vergleich habe ich auch noch das Original-Geräusch der rieselnden Ösen direkt mit dem Audio-Rekorder aufgenommen. Das Geräusch ist so leise, daß man es selbst in nur 10 cm Entfernung zum Mikrofon des Audiorekorders kaum hört; ich habe es daher um den Faktor 10 verstärkt (rechtes Lautsprecher-Symbol ganz unten).
Das Ding ist wirklich sauempfindlich! Es hört quasi die sprichwörtlichen Flöhe husten. :-) Nur Fledermäuse konnte ich bis jetzt noch keine aufnehmen – hier vorm Haus flitzen zwar in der Abenddämmerung manchmal welche rum, aber momentan (Anfang Juni 2016) ist denen wohl das Wetter etwas zu kühl und naß...
Hier noch einige Hintergrund-Infos zu dem Franzis-Fledermausdetektor-Bausatz, der von Burkhard Kainka entwickelt wurde:
Mittlerweile konnte ich am offenen Küchenfenster einige vereinzelte Fledermausrufe aufzeichnen: