Nistkasten-Kamera

Tagebuch


Montag, 11. April 2005

Also, viel habe ich letzte Nacht nicht vom Nestinhalt sehen können, da das Kohlmeisenweibchen die meiste Zeit daraufhockte. Nur ab und zu, wenn sie sich mal zum Kratzen etwas zur Seite neigte, konnte ich einen Blick auf ein Ei erhaschen - mehr aber auch nicht.

Heute abend hatte ich etwas mehr Glück: Dadurch, daß die Meise einmal beim Kratzen das Gleichgewicht verlor und aus dem Nest kippte, gab sie für vielleicht gerade mal eine Sekunde den Blick auf ihr "wohlgehütetes Geheimnis" frei: Deutlich waren in dem Nest zwei Eier zu sehen:

Ich dachte eigentlich, daß sie jetzt jeden Tag eins legt, aber vielleicht kommt das dritte ja noch im Laufe dieser Nacht... Zwischendurch wacht sie immer wieder auf und wühlt kopfüber im Nest herum.

Wenn das Weibchen tagsüber in den Nistkasten geflogen kommt, bringt sie immer noch etwas Polstermaterial in Form von Tierhaaren oder Pflanzen- oder vielleicht auch Teppichwolle mit. Meistens wird sie dabei von ihrem Auserwählten begleitet, der dann draußen im Baum wartet und lustig vor sich hinflötet, worauf sie ihm dann jedesmal krächzend und schnatternd antwortet (Beispieldialog ). Lustig ist auch das Verhalten, daß sie sich beim Verlassen des Nistkastens vor dem Abflug immer erst noch ein paarmal den Schnabel an der Stange sauberwetzt.

Seit einigen Tagen sieht und hört man hier in der Umgebung auch Grünfinken, die teils alleine, teils als Paare unterwegs sind. Heute früh kam sogar einer auf die Stange des Nistkastens geflogen und guckte neugierig in Richtung Loch, das für seinen etwas gedrungenen Körperbau allerdings nicht ganz die passende Größe aufweisen dürfte. Dabei sind Grünfinken eigentlich gar keine Höhlenbrüter... Neben Kohlmeisen, Blaumeisen und Amseln sind Grünfinken bis jetzt die vierte Vogelart, die sich so nah ans Haus getraut hat (zumindest von denen, die ich bisher so beobachten konnte).


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